Die Suche nach der Freiheit

30.05.2019Änderungen

Ich liebe Änderungen! Was wäre das Leben ohne! Ja, es ist immer schwierig und aufwendig, die Routine zu verlassen und man verlässt seine Komfortzone, aber man kann so viel gewinnen. Für mich waren die großen Änderungen in meinem Leben der Aufbruch aus Kassel zum Leben in Zürich - eine bombastische Stadt und eine unglaubliche Zeit. Ich hätte da Karriere machen können, aber wollte wieder eine Änderung, und so bin ich für ein paar Jahre im coolen Frankfurt gelandet und hab mit Freunden ein Business aufgebaut. Dann in einem anderen Startup angeheuert und zum Digitalen Nomaden geworden, zwei Jahre in 14 Ländern rund um die Welt gelebt und gearbeitet. Dann wieder eine Änderung, schluss mit Reisen, jetzt lebe ich seit 8 Monaten fest in Bangkok, mit Routine und festem Arbeitsplatz. Und jetzt?

Jetzt juckt es wieder! So viel Konstanz und Eintönigkeit, jeden Tag das Gleiche. Bangkok ist eine irre spannende Stadt, aber in Kombination mit meiner immer gleichen Arbeitsroutine (alleine am Laptop) wird mir das gerade zu langweilig.

Aufbruch



Vor einiger Zeit hab ich mit einem guten Freund telefoniert, der sich nach über 10 Jahren Beziehung von seiner Ehefrau getrennt hat. Huh, okay, wow! Solange er glücklich ist! Als sich das gesetzt hat habe ich gemerkt, wie sehr ich mich für ihn freue. Er klang absolut glücklich und selbstbewusst und er hätte sich ja nicht getrennt, wenn er noch zufrieden mit der Beziehung gewesen wäre.

Das hat mich daran erinnert, wie spannend es ist, etwas Neues anzufangen. Wie ein Hobbit schultert man seine sieben Sachen und macht sich auf den Weg raus aus Beutelsend und rein in's Ungewisse. Mit Tatendrang, selbstbewusst, mit forschem Schritt und mit Vorfreude im Herzen. Es gibt ein Gefühl von Größe und Erhabenheit.

Änderungen sind fast magisch: Man gewinnt neue Erfahrungen, lernt neue Perspektiven kennen, neue Menschen und über sich selbst lernt man auch noch viel. Es muss ja nicht immer eine Trennung oder der Umzug in ein anderes Land sein. Auch kleine Wechsel können sehr fruchtbar sein! Damals in Frankfurt bin ich vom ruhigem Wohnviertel in ein wirbeliges Türkenviertel gezogen, das war super cool. Hier in Bangkok war meine erste Wohnung im absoluten Hotspot und Touri-Gegend, jetzt bin ich mehr unter Thais, cool am Fluss, mit einer Traumwohnung und immer noch vielen Bars und Malls drumherum. Mein erster Coworking-Space (also Arbeitsplatz) hier war super fancy, aber nach sechs Monaten habe ich auch gewechselt und habe keinen gratis Kaffee mehr, dafür sitze ich in einem freien luftigen Raum mit gigantischen Fenstern mit Flussblick.

Das Gute ist ja auch: Eigentlich kann man immer wieder zurück. Okay, eine beendete Ehe bleibt wohl vorbei, aber ich könnte sofort wieder in's vorherige Coworking wechseln, in das vorherige Stadtviertel ziehen, wieder digitaler Nomade werden, zurück nach Frankfurt, Zürich oder Kassel ziehen und auch die meisten Arbeitgeber würden einen sicher wieder aufnehmen.

Wechsel

Was also tun? Ich bin in Gesprächen mit einem Thai-Großkonzern, die wollen dass ich bei ihnen arbeite. Eine Alternative wäre, dass ich einfach in die Philippinen umziehe. Ich könnte natürlich auch nochmal ganz woanders hinziehen, Vietnam, Kongo, Brasilien oder Ähnliches, aber ich habe gerade keine Lust, noch eine Sprache zu lernen oder wieder niemanden um mich herum zu verstehen. Man könnte auch nochmal in die spanischsprachige Welt, evtl nochmal die Dominikanische Republik oder Mexiko? Da kenne ich aber schon alles, hab ich gerade nicht wirklich Lust drauf.

Also den Job wechseln zum Großkonzern oder weiter arbeiten wie bisher und in die Philippinen umziehen? Mal schauen:

Großkonzern Bangkok:
+ weiter im geilen Bangkok leben
+ starkes gutes Gehalt für Thailand (~5.400€ netto)
+ neue Aufgaben und Herausforderungen
+ wieder eng im Team arbeiten
- muss das tun, was Andere vorgeben(!)
- keine flexiblen Arbeitszeiten
- kann nicht mehr frei reisen(!)
- kaum Urlaub (~14 Tage?)
- kann nur noch wenig an eigenen Projekten arbeiten(!)

Philippinen:
+ mal ne Zeit direkt am Strand wohnen?
+ Menschen um mich herum, mit denen ich mich sogar auf englisch unterhalten kann
+ Lebensunterhalt noch günstiger als Thailand
- Zeitzone noch schwieriger, um mit Deutschland zu telefonieren
- Philippinen nicht so sehr "im Zentrum" von Asien wie Thailand
- Wahrscheinlich nicht viel Business-Vibe und Ambitionen dort


Tjaaaaa, schwierig. Mit dem Großkonzern will ich nochmal nachverhandeln, evtl ist beim Gehalt noch etwas mehr drin. Ansonsten muss wohl über die nächsten Tage/Wochen das Bauchgefühl klarmachen, was es will. Gut ausgehen wird es eh, so wie bei meinem guten Freund auch, der wird mit Leichtigkeit eine neue Parterin finden und in zwei Jahren Hochzeit II feiern 🙂

Auf geht's

Ein Hoch auf Änderungen, auf Neues und auf ein spannendes, ereignisreiches Leben! Vielleicht hat der oder die Eine oder Andere ja noch Lust auf ein neues Hobby, eine neue Umgebung oder einfach ein neues Urlaubsziel? Dann ist heute ein guter Tag, um mit Yoga, Basketball, Tennis oder Klavier anzufangen, eine Reise nach Guatemala oder Kirgistan zu planen oder einfach nur mal einen Macchiato statt einem Latte nehmen? 😜 So oder so, einen schönen Juni an Alle! ☀️

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