Die Suche nach der Freiheit

12.10.2015Die Suche

Mittlerweile habe ich in meinem Leben einige verschiedene Arbeitsweisen erlebt. In der Schulzeit hab ich im Supermarkt Regale eingeräumt und für einen Paketdienst Päckchen in LKWs gestapelt. Während der Uni hatte ich rund fünf Jobs mit verschiedenen Programmiertätigkeiten, für die ich ein paar Stunden die Woche im entsprechenden Fachgebiet vorbei geschaut bin. Danach kam eine klassische 9-5 Arbeit in Zürich, danach Selbstständigkeit in Frankfurt, wo ich von zuhause, vom Café oder vom Coworking-Space gearbeitet hab. Nebenbei habe ich noch mit Freunden ein Startup aufgebaut, bisher aber leider noch ohne Umsatz. Dann (weiter in Frankfurt) kurz Freiberuflichkeit, also dass ich bei einem Unternehmens-Kunden saß und schlussendlich wieder eine Festanstellung.

Arbeit unterscheidet sich in vielen Parametern - was genau ich tue, wie viel ich arbeite, von wo aus, mit wem, wie viel Autonomie und Verantwortung ich habe und natürlich die Bezahlung. Jeder hat hier eine andere Vorstellung der besten Kombination, zum Beispiel kann ich sehr gut verstehen, dass viele lieber mit Menschen arbeiten als isoliert an einem Computer. Oder in einem Team anstatt alleine.

Was ich für mich gelernt habe: Mir ist die Freiheit am Wichtigsten. Dass ich Entscheidungen innerhalb eines Projekts treffen kann und meinen Tag so ausgestalten kann, wie ich es will. Geld ist mir ab einer bestimmten Menge tatsächlich überhaupt nicht mehr wichtig. Und ich bin durchaus bereit, 50 Stunden pro Woche zu arbeiten. Nur: Wie bekomme ich das unter einen Hut?
Die freie Ausgestaltung meines Tags hatte ich bei der Selbstständigkeit. Wenn meine Schwester Mittwoch morgens anrief, ob ich am Nachmittag Lust auf einen Kaffee hätte, konnte ich sofort zusagen, da war kein Chef, der auf meiner Anwesenheit bestand. Wenn ich beim Arbeiten Lust auf Gesellschaft hatte, ging ich in's Coworking und wenn die Sonne schien, setzte ich mich in ein schönes Café. Einmal habe ich zwei Wochen von St. Petersburg aus gearbeitet, also Vormittags einen russisch Sprachkurs besucht, Nachmittags die Stadt erkundet und Abends noch programmiert. Das war unglaublich schön, auch wenn es manchmal seine eigenen Herausforderungen hatte.
Schon immer hatte ich kleine Seitenprojekte, die ich zum Spaß programmiert hab. Mal ein Plugin oder sogar ein eigenes kleines Betriebssystem. Oder ich habe die Kamera am Bildschirm angezapft, um mit drei Teelichtern auf dem Tisch die Musik steuern zu können, zum Beispiel musste man das rechte kurz nach vorne schieben, damit der nächste Song kommt. Ich habe eine Seite für Filmvorschläge entwickelt und ein russisch-Wörterbuch. Dazwischen noch viele kleinere und die meisten sind eh nie fertig geworden, aber die Quintessenz für mich ist: Es gibt kaum etwas, was mir mehr Spaß macht. Hier kann ich mich austoben, habe die absolute Entscheidungsfreiheit. Manchmal vergesse ich die Zeit und werkel noch bis tief in die Nacht an etwas, damit eine Seite doch noch runder aussieht oder um noch eine grammatikalische Form für die russischen Verben einzupflegen. Oder ich laufe grübelnd auf und ab, denn wie könnte man für jenes Projekt noch mehr Nutzer gewinnen?

Und das ist das, was ich machen will, eigene Projekte verwirklichen gepaart mit der Arbeitsweise der Selbstständigkeit. Im Endeffekt verdient man damit sicher weniger als mit der klassischen Karriere und arbeitet dazu mehr, aber das ist es mir wert. Das Ziel dieser eigenen Projekte ist dann natürlich nicht die Selbstverwirklichung, sondern das Generieren von regelmäßigem Einkommen. Und sie müssen nicht einmal etwas mit Programmierung oder dem Internet zu tun haben, es könnte genauso gut Handel oder Ähnliches sein. Weiter ist das klare Ziel "passives" Einkommen, also dass Geld nicht pro gearbeiteter Arbeitsstunde auf mein Konto fließt sondern dadurch, dass man etwas tolles schafft, was dann konstant Geld abwirft.

Ich bin heute 29,5 Jahre alt und mein Konto ist genau bei null. Ich bin zurzeit angestellt und arbeite am Feierabend und Wochenenden an eigenen Projekten. Ich quelle über vor Tatendrang und bin bereit, sehr viel zu geben um meine Freiheit zu erreichen. Ich habe bis jetzt schon sehr viel dabei gelernt und möchte das weitergeben. Dies wird die Geschichte meiner Suche.

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