Die Suche nach der Freiheit

06.04.2020Zwischenfazit nach 4,5 Jahren Freiheitssuche

Ende des Jahres 2015 hatte es angefangen: Mein erster Post hier und der Entschluss, von einem passiven Einkommen leben zu wollen. Seitdem ist viel passiert, damals hab ich in Frankfurt gelebt und gearbeitet und bin erst einmal auf Sparsamkeit umgestiegen: in eine sehr kleine Wohnung gezogen, viele Abos gekündigt und mich stundenlang mit Freunden und Familie über's Sparen unterhalten. Dann der Anfang des Anlegens in Fonds und der Kauf der ersten Wohnung. Dann der Drang zum Reisen, ich bin für halbes Gehalt auf Remote-Arbeit umgestiegen und bin ohne festen Wohnsitz jahrelang fröhlich um die wunderschöne Welt gereist, dabei weiter gespart. Dann sind die Länderwechsel langsamer geworden, ich hab mich im tollen Bangkok niedergelassen und arbeite jetzt fest bei einem großen, spannenden Thai-Unternehmen mit super Gehalt.

Mein Ziel ist immer noch das Gleiche: Durch ein passives Einkommens die ultimative Freiheit im Leben zu erlangen. Und es ist langsam Zeit für ein Zwischenfazit, um zu schauen wo ich mittlerweile stehe und was sich eventuell ändern muss.

Die Strategie

Mein Ziel des passiven Einkommens steht fest und von Anfang an setze ich auf drei Pfeiler: Indexfonds, Immobilien und eigene Projekte. Nach all dem Nachdenken über die Jahre halte ich immer noch daran fest, denn weder will ich auf ein einziges Pferd setzen noch will ich mehr Diversifikation als diese drei Pfeiler, denn dann wären Planung und Verwaltung zu aufwendig.

Die Indexfonds

Vor knapp 4 Jahren hatte ich meinen ersten Sparplan angelegt, mit 1.000€ pro Monat. Später hatte ich das noch erhöht, dann vor Kurzem ausgesetzt, jetzt wieder angefangen. Mittlerweile hab ich total rund 50.500€ eingezahlt. Mein erstes Ziel waren 300.000€ und langfristig 800.000€, das ergäben nämlich 1.000€ bzw. 2.500€ passives Einkommen.

Insgesamt gefällt mir die Anlage in Fonds super gut. Ich liebe die Sorglosigkeit, denn ich hab überhaupt keine Lust mich ständig mit der aktuellen Wirtschaftslage oder der Finanzlage einzelner Unternehmen beschäftigen zu müssen. Ich checke praktisch nie die Aktienkurse und selbst wenn wie im Moment die Weltwirtschaft abrauscht, bekomme ich keine Panik. Man hat die Fonds ja eh noch 30+ Jahre und wird schon wieder steigen alles. Dazu ist der Sparplan mit den regelmäßigen Einzahlungen unglaublich einfach zu verwalten und anzupassen.

Das einzige Sorgenkind hier: Es dauert so ewig. Ich bin ja schon 34 Jahre alt, selbst das erste Ziel dauert im bisherigen Tempo noch 25 Jahre - uff! Im letzten Jahr waren es im Schnitt pro Monat auch nur 80€ an Dividenden, also nicht Nichts, aber auch nicht wirklich zum Feiern. Die Kursgewinne waren zwar ordentlich bis zum Corona-Virus und die Zeit spielt ja dank Zinseszins für einen, aber ich hab einfach noch zu wenig im Topf.

Hier muss ich etwas Ändern, das klappt so nicht. Hier muss ich viel aggressiver sparen sonst kommt das nirgendwo an. Und mehr verdienen, um noch mehr einzulegen. Die 300.000€ würde ich eigentlich gerne in den nächsten 5 Jahren erreichen, das bedeutet ich muss monatlich 4.200€ einsparen. Uff. Mal schauen. Oder das Ziel anpassen, vielleicht einfach nur ein Drittel anstreben, das wäre wahrscheinlich realistischer.

Immobilien

Hier bin ich sehr zufrieden. Meine erste Wohnung läuft unkompliziert vor sich hin und die zweite ist fast eingetütet. Eine dritte würde ich in rund zwei Jahren dazu nehmen oder bei nächster Gelegenheit. Die Nebenkosten und der Aufwand für einen Kauf sind schon nicht ohne.

Zum passiven Einkommen trägt meine Wohnung noch nichts bei, und das wird auch noch dauern. Vom Kredit von ursprünglich 75k sind noch 62k offen, allerdings kann ich maximal 10k pro Jahr abzahlen, also wird das noch 6 Jahre dauern. Wahrscheinlich sollte ich das auch fokussieren, denn dann hätte ich schonmal 250€ passives Einkommen. Von der Rendite lohnt sich das so gesehen deutlich mehr als die Fonds.

Projekte

Okay, hier bin ich wirklich nicht zufrieden. Ja die russisch Webseite läuft nicht schlecht (~650€ pro Monat), aber ich habe es weder geschafft sie stark weiter wachsen zu lassen, noch ein neues Projekt aufzubauen. Ich denke mittlerweile auch, dass solche Projekte auch nur ein unterstützender Einkommensteil sein können, denn es würde mich richtig nervös machen, wenn ich von meiner Webseite direkt leben würde. Dazu ist das Einkommen zu gefährdet, ich kann unmöglich vorhersagen wie es in einem Jahr oder sogar 10 Jahren ist. Die Fonds und Immobilien dagegen fühlen sich sehr berechenbar an. Ich würde das hier generierte Einkommen also eher nutzen, um Ersparnisse aufzubauen und in stabile Anlagen anzulegen.

Trend bisher

Auch wenn ich bei den Fonds und Projekten etwas negativ klinge, eigentlich ist der Fortschritt soweit gar nicht so verkehrt. Ich tracke das passive Einkommen seit Anbeginn in einem Spreadsheet und so sieht das aus:

Jahr passives Einkommen,
durchschnittlich monatlich
2020 (soweit)813 €
2019491 €
2018120 €
201779 €
20168 €

Das sieht schon danach aus, als könnte ich monatliche 1.000€ in den nächsten 1-2 Jahren erreichen 🥳 Das würde tatsächlich schon reichen um in Thailand zu leben, zumindest ohne Reisen und große Sprünge, dafür aber frei und ohne auf einen "richtigen" Job angewiesen zu sein. So langsam plane ich natürlich auch eine zukünftige Familie ein, was bedeutet dass es eher mindestens 2.000€ monatlich sein sollten. Aber auch das sollte nach diesem Trend in den nächsten Jahren irgendwie machbar sein - hoffentlich, wir werden sehen!

Fazit

Es ist wirklich nicht einfach mit dem passiven Einkommen. Beziehungsweise es ist nicht einfach, schnell etwas auf die Reihe zu bringen. Ich meine, es war schon klar, dass das Ganze ein Marathon und kein Sprint ist, aber irgendwann muss man auch mal ankommen. Wenn ich meine Freiheit erst mit 60 erreiche, bringt sie mir auch nichts mehr, dann ist ja eh fast Rente. Das muss ich wohl nochmal gesondert planen, wie ich das konkret und realistisch halbwegs bald erreichen kann.

Was ändere ich also nach diesem Zwischenfazit? Ich werde versuchen die erste Wohnung deutlich schneller abzubezahlen, also jährlich wirklich die Sonderzahlungen zu leisten. Außerdem wieder aggressiver in die Fonds einsparen, damit ich wenigstens mal die 100.000€ erreiche.. Aber das "große Ganze" der Strategie stimmt, denke ich! Also, weiter voran! 🏃‍♂️

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