Die Suche nach der Freiheit

24.02.2016Strategiewechsel

Aktuell zu langsames Leben

Ich hatte zuletzt das Gefühl, mein Leben hat kein Momentum, keine Geschwindigkeit mehr. Alles fließt langsam vor sich hin und ich sehe meine Ziele am Horizont, aber ich komme ihnen nicht näher. Nun ist es schon fast März und was ist dieses Jahr bei mir passiert? Laut meinem Todo-Tracker nicht viel, ich habe gerade mal ein Mini-Projekt in der Selbstständigkeit abgewickelt. Fast täglich denke ich an potentielle eigene Ideen, rechne oder konzipiere sie durch. Aber ich tue nichts.
Finanziell geschieht auch nichts, das Konto füllt sich nur in Babyschritten. Mein Konzept dieses Jahr ist unter anderem Fokus, also nicht mehr an verschiedenen Dingen gleichzeitig zu arbeiten. Soweit ist das auch toll und fühlt sich produktiv und sinnvoll an - andererseits kann ich während Auftragsarbeiten dann natürlich nicht an eigenen Projekten arbeiten, deshalb ist da dieses Jahr auch noch nichts passiert. Nebenbei stehen mittlerweile weitere Arbeiten für die k-App an, an der ich schon lange mitarbeite, aber bei der ich selbstverschuldet nicht mitbestimmen kann.

Bisherige Strategie: Für Neuanfang sparen

Seit Anfang des Jahres wurden mir mehrere Aufträge angeboten und da sich so neben meinem Vollzeit-Job noch recht einfach Geld machen lässt, hatte ich alle angenommen. Das Kalkül dahinter: Ich spare mir ein oder anderthalb kleine Jahresgehälter an, kann dann wieder kündigen und habe ausreichend Runway für meine eigene Projekte - genau wie schon vor drei Jahren, nur dass damals mit der k-App kein Umsatz herausgekommen ist.

Also, was stimmt mit dieser Strategie nicht? Ganz einfach, es ist wirklich viel Geld, das ich für den Runway ansparen müsste. Nach häufigem Herumrechnen kenne ich meine Lebenshaltungskosten gut: Aktuell komme ich nicht unter 1.800€, das macht für 18 Monate Runway über 32.000€, woah!
Die Selbstständigkeits-Aufträge brauchen immer mehr Zeit als man denkt und vom Rechnungsbetrag ist schlussendlich nur die Hälfte das Netto, also bräuchte ich zum Ansparen sicher 2 Jahre. Das könnte vertretbar sein, wenn ich nicht schon vor knapp 3 Jahren meine Reise angetreten hätte. Ich habe keine Lust mehr zu warten. Immer nur warten, warten, warten - auf das nächste Gehalt, auf das nächste Investorengespräch bei der k-App, auf die Nachricht von jemandem oder wie auch immer. Es gibt eigentlich kaum etwas Schrecklicheres als immer nur zu warten und das muss jetzt ein Ende haben.

Neue Strategie Teil 1: Günstiger leben

Kurz: Ich habe meine wunderschöne Wohnung gekündigt und will nach Ablauf der Kündigungsfrist in eine winzige ziehen. Allein der Gedanke, so im Lebensstandard abzusteigen, ist fürchterlich. Aber beim Kürzen muss man immer am größten Posten ansetzen und das ist, mit Abstand, die Wohnung.
Durch einen Umzug kann ich in der Warmmiete locker 500€/Monat sparen, davon könnte ich sogar einen Minijobber einstellen, man stelle sich das mal vor. Steige ich zusätzlich noch von der Straßenbahn auf das Rad um? Ich weiß noch nicht, wäre vielleicht nicht schlecht. So oder so bleibt nicht nur mehr vom Gehalt übrig, auch müssen potentielle eigene Projekte weniger Geld erwirtschaften, um meinen Lebensunterhalt zu decken. Oder ich kann im Job meine Stunden reduzieren. Das alles bedeutet jedenfalls mehr Freiheit und darum geht's hier doch.

Neue Strategie Teil 2: Neben dem Job etwas aufbauen

Ich habe momentan fast das Gefühl, verrückt zu werden, wenn ich nicht an eigenen Projekten arbeiten sondern nur darüber nachdenken und reden kann. Da ich momentan nicht auf meinen Vollzeitjob verzichten kann, bleibt also nur, nebenbei daran zu werkeln.

Momentan habe ich auch eine sehr produktive Arbeitsweise für mich gefunden. Eine zeitlang bin ich um 5 Uhr aufgestanden, um einige Stunden schrauben zu können, bevor ich dann normal arbeite. Das ist in der Theorie toll, weil man dadurch einen frischen Kopf hat, aber so früh kann ich einfach nicht produktiv sein, selbst mit dem stärksten Kaffee nicht.. Zurzeit komme ich recht spät in's Büro und bleibe im Anschluss noch bis 20 Uhr da. Ich weiß nicht genau warum, aber trotz eines ganzen Arbeitstags bin ich dann nicht ausgelaugt.

Hier muss man wohl einfach ausprobieren, was für einen passt, inklusive dem Energiemanagement durch Schlaf (knapp 8 Stunden für mich), Kaffee (viel für mich) und Essen (kein Zucker und kein Frühstück für mich).

Neue Strategie Teil 3: Voller Fokus

Im Nachhinein ist es so offensichtlich: Ein Vollzeitjob ist neben versuchtem Unternehmertum schon mehr als genug Arbeit. Trotzdem hatte ich die Aufträge angenommen und war noch in der k-App involviert. Ich habe jetzt noch eine Nacht darüber geschlafen, dann entschieden und am nächsten Tag alle Aufträge gecancelt.
Am Abend bin ich dann auch aus der k-App ausgestiegen. Das tat sehr weh, das Team waren nahe Freunde und ich war natürlich unglaublich stark drin. Schlussendlich habe ich aber keine Zukunft für mich mehr darin gesehen. In den drei Jahren haben wir keinen wirklichen Erfolg geschafft und selbst wenn der noch kommen sollte, hatte ich mich intern aus der Entscheidungsfähigkeit manövriert.

Auf in neue Gewässer

Das waren viele Änderungen für eine Woche, aber das ist die Geschwindigkeit, die ich vermisst hatte. Und alle Entscheidungen dieses Jahr waren bisher erstaunlich kohärent und zielgerichtet. Ich bin gut auf Kurs. Ich habe etliche Ideen auf Lager und zum ersten mal seit langem tatsächlich wieder viel Zeit und Energie dafür. Ich fühle mich soweit ausgelernt für den Status, in dem ich mich befinde und mein Gelingen liegt ausschließlich bei mir. Jetzt geht's richtig los :)

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