Die Suche nach der Freiheit

01.01.2018Jahresrückschau 2017

Meine jährliche Reflektion über das vergangene Jahr, nach 2015 und 2016. Gestartet war mein 2017 als relativ frischer Digitaler Nomade, frei von Bürozwängen und mit viel Reiselust.

Reisen

Wow, ich hatte ja noch nie ein Jahr, in dem ich mehr unterwegs war! Aus dem deutschen Januar-Schnee bin ich losgezogen und war im Sommer sogar noch knapp zwei Monate wieder in der Heimat, habe aber trotzdem gefühlt die halbe Welt gesehen. Hier noch Minireiseberichte.

Schweiz/Zürich
Hier hatte ich ja mal gearbeitet und kam nie dazu, die alten Freunde zu besuchen. Unter anderem auch deshalb wollte ich das Digitale Nomadentum anfangen, um einfach mal hier und da Freunde besuchen zu können. In der Woche ging es nicht um Sightseeing, trotzdem bin ich natürlich mal wieder durch die ehrwürdige Stadt geschlendert.

Thailand
Hier hatte ich eine der besten Zeiten meines Lebens, ich war ganze zwei Monate in fast allen Landesteilen. Ich habe mich in Bangkok verliebt, mich durch das ganze Streetfood gesnackt und bin ständig mit dem Scooter herumgesaust. Was für ein paradiesisches Land mit den ganzen Tempeln, Palmen und lockerem Flair!

Indien
In dem einen Monat habe ich das Goldene Dreieck der Städte Delhi, Jaipur und Agra absolviert. Indien ist sicher sehr exotisch, interessant, spannend und hat tolles Wetter, aber ist irgendwie nichts für mich... Die Lebensmittelvergiftung am Anfang war natürlich ein guter Start, aber ich fande auch die Art vieler Inder etwas merkwürdig. Ich hatte schon ein paar gute Gepräche und alle waren sehr freundlich zu mir, aber ich hatte fast durchweg ein ungutes Gefühl, selbst bei Kellnern oder Wachpersonal. Ich bin froh, da gewesen zu sein und einen Eindruck gewonnen zu haben, aber wiederkommen werde ich nicht so schnell.. :)

Bangladesch
Nach Indien hatte ich nicht viel erwartet, die zwei Wochen Bangladesch haben mir aber richtig gut gefallen. Die Hauptstadt Dhaka ist in den richtigen Ecken sehr sicher und da es kaum Touris gibt, hat man gleich einen dicken Bonus. So haben mir die Locals aus dem Coworking auch eine Stadtführung gegeben. Sympatisch mit geballter Exotik - so hätte auch Indien sein sollen. Ein langes Wochenende habe ich dann noch in einem Ressort in der Natur des Nordens verbracht, samt Urwaldtouren und Schlendern durch weite Teeplantagen. Einfach schön!

Oman & Dubai
Was für eine andere Welt das ist! Gerade der Oman: Alle Männer tragen lange weiße Gewänder, alle Häuser sind weiß und makellos, das Land ist maximal karg, aber alles trotzdem perfekt hergerichtet, man merkt den Reichtum. Ein Ausflug zu einer Oase war unbeschreiblich traumhaft. Von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte ich zu viel erwartet - man kann mal hin, aber unendlich viel hat die Stadt nicht zu bieten.

Deutschland & Schottland
Für den Sommer war ich wieder in der Heimat - juchei! Ich hab mich mit Familie und Freunden vollgesogen und war dann noch eine Woche mit Freunden in Schottland Whisky-Wandern, einfach cool.

Alaska (USA)
Was für eine wundervolle Gegend. Da ich den Monat im Juli da war, war es auch T-Shirt-Wetter. Alles voller grüner Wälder mit hochaufragenden Tannen und Fichten, auf deren Gipfeln die Adler sitzen und die Bären beobachten, die im nahen Gebirgsfluss die Lachse fangen. Es war wirklich unglaublich schön und nochmal schöner war, dass ich bei einem alten Freund und seiner Familie gewohnt habe, am Rand der Hauptstadt Juneau.

Hawaii & San Francisco
Mit dem Freund aus Alaska war ich dann noch knappe zwei Wochen auf drei der hawaiianischen Inseln. Dafür habe ich mir auch Urlaub genommen, damit ich nicht den halben Tag am Laptop verbringen muss. Hawaii war wunderschön, kam aber für mich nicht ganz an Thailand heran; sicher ist auch die Zielgruppe unterschiedlich, da Hawaii viel geordneter und berechenbarer ist, also weniger für Abenteurer. San Francisco im Anschluss war nett, aber ist halt auch nur eine (irre teure) Stadt.

Mexiko
Da ich vorher nie plane, suche ich mir eh immer spontan aus, wie lange ich dann in einem Land lebe und nicht umsonst war ich ganze 3,5 Monate in Mexiko! Was für ein tolles Land, genau wie in Thailand gibt es jede Menge wundervoller Menschen, Traumstrände, Palmen und perfektes Wetter. Dazu die künstlerische Stadt Oaxaca, die entspannten Küstenstädte (Mazatlan ist jetzt eine meiner Lieblingsstädte) und überall riesige Azteken-/Zapotek-/usw-Ruinenstädte. Ich kannte ich Mexiko vorher nur als von Gewalt und Drogen durchseuchtes Süd-Anhängsel der USA, aber ich habe mich immer sicher gefühlt.

Costa Rica
Definitiv ein interessantes Land, weil keine Armee und 100% erneuerbare Energien. Die Leute deutlich härter als in Mexiko, aber auch nett und das Land hat tolle Natur, dafür war es sehr teuer und die Hauptstadt San Jose leider etwas unscheinbar, aber man kann ja nicht alles haben.

Dominikanische Republik
Wieder einmal Paradies! Ich war für drei Wochen in der Hauptstadt Santo Domingo im Süden und in Sosúa im Norden. Es ist einfach die perfekte, malerische Karibik mit weißen Traumstränden, wunderschönen Mädchen, Tanz und Musik und sogar gutem lokalem Bier, El Presidente.

Zu Weihnachten und Neujahr war ich dann wieder mit der Familie in der Heimat 🎄.

Projekte

Ende 2016 hatte ich zusammen mit einem Schweizer Consultant ein Projektmanagement-Tool angefangen und in 2017 monatelang entwickelt. Wir kamen damit leider nirgendwo an, deshalb bin ich im Herbst abgesprungen. Einige andere Ideen hatte ich angefangen auszuloten und zu entwickeln, aber keine davon nachverfolgt - auch zu wenig Potential.

Mein Hauptprojekt, das Russisch-Wörterbuch OpenRussian.org bringt dafür mittlerweile 250€/Monat ein, ohne dass ich Arbeit hineinstecke. Von der Form her ist es perfekt, genau wie ich es haben wollte: Ich habe initial Zeit und Arbeit hinein investiert und nun beantworte ich nur 2-3 E-Mailanfragen pro Monat und kassiere das Geld. Nur, dass es halt zu wenig ist und ich es auch nicht zum schnelleren Wachsen bringen kann, deshalb lasse ich es einfach nebenbei weiter laufen.

OpenRussian.org Umsätze 2017, mittig Sommerloch



Da ich gerade eh spanisch lerne, habe ich noch OpenSpanish.org angefangen. Das ging soweit sehr schnell, weil ich das Konzept nicht entwerfen musste sondern direkt übernehme. Mit etwas Geschick bekomme ich es nächstes Jahr auch auf 200€/Monat und steigend, mal schauen.

Finanzen

Projekte: Gewachsen von 0€ auf ~250€/Monat. Das muss mehr werden, aber es ist ein Anfang.

Immobilien: Meine Wohnung hat rund 200€/Monat erwirtschaftet, wenn auch nicht in bar sondern nur rechnerisch. Mehr Immobilien kann ich von unterwegs leider nicht kaufen, sonst hätte ich gerne noch eine geholt.

Fonds: Meine Aktienfonds konnte ich von 7.300€ auf 21.100€ aufstocken, es wird also langsam etwas. Meine Sparrate habe ich auf 1.500€ angehoben, auch wenn ich kreativ werden muss, wenn ich das über das Jahr halten können will. Dazu gab es insgesamt 360€ an Dividenden, ein nettes Taschengeld.

Fazit 2017

Was für ein wildes Jahr! Verdammt vieles Reisen, einige Projekte und insgesamt viel Action. Allgemein bin ich recht zufrieden, es war ein guter Mix aus neuen Bekannten und alten Freunden, aus Sightseeing, Leben genießen und arbeiten.
Ich merke schon, dass ich ohne das Reisen deutlich mehr Zeit zum Entwickeln hätte, aber ein paar Stunden konnte ich doch jeden Tag investieren. Ich denke, ich habe auch disziplinierter und zielgerichteter gearbeitet als bisher, was durch das mittlerweile seltene Feiern auch leichter fällt. Eher gibt es ein nettes Essen im Restaurant mit ein paar Gläsern Wein, danach kommt man am nächsten Morgen ja noch gut aus dem Bett!

Ziele für 2018

Privat will ich mein Spanisch ausbauen und ein halbes Jahr von Kolumbien ausgehend Südamerika bereisen. Danach geht es ein bisschen nach Afrika oder wieder Südostasien mit Thailand/Vietnam/Philippinen, mal schauen. Ich könnte mir gut vorstellen, mich dann auch ein halbes Jahr in Bangkok niederzulassen, für nochmal ein bisschen Ruhe und Beständigkeit. Ab und an brauche ich das alleine schon, um wieder meine Garderobe auf Vordermann zu bringen, Impfungen aufzufrischen, anderen Orgakram zu erledigen und den Geldbeutel zu erholen.

An Immobilien wird nichts passieren in 2018, außer dass meine Wohnung weiter ihren Kredit abzahlt.

Meine Fonds werden, wenn es gut läuft, auf 40k€ anwachsen. Der erste wichtige Meilenstein mit 100k€ ist dann ja schon in Aussicht für in ein paar Jahren. Leider habe ich nur momentan kein Bares parat um ordentlich nachzukaufen, falls es einen Crash gibt haha.

Beruflich steht über allem natürlich weiter das große Ziel des eigenen Projekts, das relativ passiv ein paar tausend im Monat einbringt. Vorbild-Projekte habe ich mittlerweile auch genug, alleine aus den mittlerweile 241 Indiehackers-Interviews. Die meisten davon haben einen ähnlichen Ansatz wie ich, d.h. ohne Investoren etwas komplett Automatisiertes hochziehen.

Meine Strategie-Anpassungen: a) Noch kleiner denken beim Umfang, so dass ich nicht zu lange entwickle, bevor es an den Markt geht. b) Jemanden finden, mit dem ich Ideen durchgehen, Feedback einholen und Fortschritte diskutieren kann.


Sonstiges: · Ich gehe zurzeit 1-2x pro Woche in's Fitnessstudio anstatt 0-1x wie das Jahr davor, das würde ich gerne halten. Dazu ein wenig abnehmen, klar, aber dann bin ich recht zufrieden mit meiner Physis. · Noch ein halbes Jahr Spanisch in Südamerika und ich werde wahrscheinlich halbwegs flüssig sprechen, ich darf nur nicht faul werden. · Mein frühes Aufstehen klappt schon ganz gut, das lässt sich ohne Pflichten oder Druck wirklich leicht vernachlässigen.. Mittlerweile ärgere ich mich aber sogar, wenn ein Coworking-Space erst um 9 Uhr aufmacht 🤓







Wie lief dein Jahr? Hast du Vorsätze? Es geht doch nichts über Reflektion und einen guten Plan. Auf ein tolles 2018!

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